Die Kirche in Langenhorn war bereits in vorreformatorischer Zeit dem heiligen Laurentius geweiht. Dieser frühchristliche Märtyrer stammte aus Spanien und starb im Jahr 258 gewaltsam bei der Christenverfolgung in Rom. Er wurde auf einem Rost verbrannt.
Er hatte sich der Legende nach geweigert, den römischen Behörden die Kirchenschätze zu übergeben. Statt der Schätze fanden die römischen Soldaten die Armen der Gemeinde. „Das sind unsere Kirchenschätze“ soll Laurentius ihnen erklärt haben.
Der mittelalterlich-gotische Baubestand der Kirche wurde 1722 in Richtung Süden vergrößert. Wenig später stiftete Seneca Inggersen eine Orgel. Dazu brach man den ursprünglichen Chor ab und ersetzte ihn durch eine östliche Verlängerung des Kirchenschiffes.
Altar, Taufe und Kanzel aus dem 17. Jahrhundert sind durch alle Umbauphasen hindurch unbeschadet geblieben. Stilistische Eigenheiten lassen vermuten, dass sowohl der Altar, wie auch Taufe und Kanzel von dem Langenhorner Schnitzer und Kunsttischler Süncke Jenssen († 1741) um das Jahr 1685 gefertigt wurden.
Hier können Sie unseren Kirchenführer herunterladen.
Der Altar
Der barocke geschnitzte Altaraufsatz wird 1688 als „neu“ erwähnt, muss also kurz vorher entstanden sein. Das große Reliefbild in der Mitte, die Kreuzabnahme Christi, ist einem Rubensbild nachgestaltet, jedoch in seitenverkehrter Anordnung. Seitlich davon stehen die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Oben die Bekrönung bilden ein Relief mit der Verklärung Christi und links und rechts jeweils ein auf den Giebeln liegender Engel mit Palmzweig.
Die Taufe
Der achteckige Taufdeckel ist an der Kirchendecke befestigt. Die Ecken werden durch Engelsköpfe betont. In der Bekrönung umrahmen Engel mit Spruchbändern eine Darstellung der Taufe Christi, darüber schwebt die Taube des Heiligen Geistes. Ganz oben thront Gottvater in den Wolken (rechtes Bild).
Der Taufständer trägt die kupferne Taufschale. Sie ruht auf einem holzgeschnitzten Akanthuskelch, der von einem Engelputto gestützt wird und mit vergoldeten Blütengirlanden verziert ist.
Die Kanzel
Die stattliche Kanzel, datiert 1684, ist an der Ecke zwischen Kirchenschiff und dem Erweiterungsbau so platziert, dass der Prediger von allen Seiten gut gesehen und gehört werden kann. Der Korpus der Kanzel wird von einer Petrusfigur gestützt, die in der einen Hand eine Bibel hält, in der anderen ursprünglich einen Schlüssel trug.
Die Bildreliefs der Kanzelfelder zeigen Szenen aus dem Leben Jesu. Zwischen ihnen, wie hier links der Apostel Matthäus, die Figuren der zwölf Jünger.
Der Schalldeckel der Kanzel zeigt zuoberst Christus auf Tod und Teufel stehend und mit einer Siegesfahne, darunter fünf Engelputten, die mit Marterwerkzeugen balancieren.
Die Kanzeluhr
Die Kanzeluhr von 1839 war für die Gemeinde gut sichtbar angebracht und gab dem Pastor eine maximale Predigtzeit vor.
Die Bilder an den Emporen
Die südliche Empore zwischen Kanzel und Altar schmücken zehn Tafelbilder mit den Ägyptischen Plagen aus dem Alten Testament.Diese Bilder mögen um 1680 entstanden sein und folgen der zeitgenössischen niederländischen Malweise. Vermutlich hat eine Serie von Kupferstichen als Vorlage gedient. Etwa dreißig Jahre später sind die Figurenbilder an der Westempore und rechts und links der Orgel an der Nordempore entstanden. Die Abfolge zeigt der Reihe nach zuerst zehn wichtige Gestalten des Alten Testaments, dann die vier großen und zwölf kleinen Propheten, schließlich die zwölf Apostel – hier der Heilige Petrus mit Schlüssel und Buch als Beispiel – und zuletzt einen Christus als Erlöser. Auch hier haben wahrscheinlich Kupferstiche aus illustrierten Bibeln als Vorlagen gedient.
Die Orgel
Drei Generationen von Orgelbauern haben im Laufe von zwei Jahrhunderten jeweils einen anderen Ton in die Kirche gebracht. 1984 holte Detlev Paschen den barocken Klang zurück. Johann Daniel Busch hatte den Langenhorner Orgelbau 1761 zur Zufriedenheit des Stifters Seneca Ingersen, Baron von Gelting, ausgeführt und wurde für seine Arbeit mit 5000 Lübschen Mark entlohnt. Weitere 1000 Mark erhielt die Kirchengemeinde für den geleisteten Aufwand und zudem dafür, den Stifter und seine Erben von jeder zukünftigen Unterhaltung der Orgel freizustellen.
Über 130 Jahre später befand sich die Orgel in einem sehr bedenklichen Zustand. Ein Sachverständiger empfahl den Bau einer neuen Orgel, die Orgelbauer Marcussen aus Apenrade 1898 lieferte. Diese pneumatische Orgel entsprach zwar dem damaligen musikalischen Zeitgeschmack, aber ähnelte weder in Disposition noch im Klang der Barockorgel von Busch. Der Prospekt (Ansicht der Orgelvorderseite) von 1761 mit den nun stumm gesetzten Pfeifen blieb zum Glück erhalten. Hinter ihm wurde das neue Orgelwerk errichtet, dessen Spieltisch seitlich auf der Empore stand.